Rede des Präsidenten des Kuratoriums zur Begrüßung und Vorstellung der Ehrenrednerin

Generalleutnant a.D. Reinhard Kammerer



Rede des Präsidenten des Kuratoriums, Generalleutnant a.D. Reinhard Kammerer
zur Begrüßung und Vorstellung der Ehrenrednerin am 5. November 2025

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

im Namen des gesamten Kuratoriums und auch unseres Schirmherrn, des Inspekteurs des Heeres, heiße ich Sie alle ganz herzlich zu unserer diesjährigen Gedenkfeier am Ehrenmal des Heeres willkommen.
Protokollarisch korrekt möchte ich zunächst einen Vertreter unserer Garnisonsstadt Koblenz begrüßen, es ist aber niemand angemeldet. Ist jemand für die Stadt Koblenz hier? Das ist nicht der Fall, schade.

Für das Land Rheinland-Pfalz begrüße ich aus der Landesregierung Herrn Staatssekretär Stich, für den Landtag dessen Vizepräsidenten, Herrn Matthias Lammert, den Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Herrn Wolfgang Treis und natürlich unseren Hausherrn hier auf der Festung, den Direktor des Kulturzentrums Festung Ehrenbreitstein, Herrn Professor Dr. Schmauder, erneut verbunden mit herzlichem Dank für die ausgezeichnete Unterstützung und Zusammenarbeit hier auf der Festung zum Wohle unseres Ehrenmals.
Für die kommunalen Amtsträger begrüße ich den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vallendar, Herrn Adolf Schneider; für die Religionsgemeinschaften Herrn Avadislav Avadiev von der jüdischen Kultusgemeinde, für die Militärseelsorge die Militärdekane Monsignore Rainer Schnettker, Kühn und Dr. Michael Rohde sowie den Militärrabbiner Portuoy.

Stellvertretend für die zahlreich erschienenen Soldaten außer Dienst begrüße ich unseren ehemaligen Generalinspekteur, General a.D. Eberhard Zorn, die Vier-Sterne-Generale Peter-Heinrich Carstens – Zeitzeuge der Einweihung unseres Ehrenmals vor 53 Jahren — , Rainer Schuwirth und Jörg Vollmer sowie unseren früheren Inspekteur des Heeres und Ehrenpräsidenten des Kuratoriums, Generalleutnant a.D. Hans-Otto Budde.

Für die „Schwesterkommandos“ heiße ich willkommen aus dem Kommando Gesundheitsversorgung Herrn Generaloberstabsarzt Dr. Jürgen Meyer, aus dem Unterstützungskommando Herrn Generalmajor Stefan Zeyen und für das Kommando Cyber und Informationsraum Herrn Brigadegeneral Josef Jünemann.

For our numerous international guests a warm welcome to Major General Wilfred Rietdijk from the Netherlands, Major General Brian Nissen from Denmark, Major General Laslo Antal from Hungary, Brigadier General Francois-Xavier Elias from France, Colonel Benjamin Davenport from the United Kingdom, Colonel Bekim Zejnullahu from Kosovo and Lieutenant Colonel Thor Martin Holmstadt from Norway. Thank you all for coming to participate in this ceremony to honor our fallen soldiers.

Schließlich begrüße ich für unsere Verbände den Oberstabsfeldwebel Heidemann für den Deutschen Bundeswehrverband und Herrn Dr. Brosig vom Verband der Reservisten der Bundeswehr.
An dieser Stelle möchte ich auch meinen Dank sagen an die Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26, deren Wirken hier vor und hinter den Kulissen diese Feierstunde möglich macht.

Meine Damen und Herren,

Im letzten Jahr hatte ich an dieser Stelle angekündigt, dass der Inspekteur des Heeres und das Kuratorium den Donnerstag nach Allerheiligen als künftig festes Datum für unsere Gedenkfeier vorsehen. So sollte mehr Abstand zu den „Christmas-Garden“-Aktivitäten hier auf der Festung gewonnen werden. Leider hat nun der Verteidigungsminister relativ kurzfristig für Donnerstag und Freitag eine Bundeswehrtagung anberaumt. Deshalb musste unsere Gedenkfeier verschoben werden, wollten wir nicht auf die Anwesenheit eines Großteils der Heeresoffiziere verzichten, die heute im Heer oder in anderen Bereichen Führungsverantwortung tragen. Ich bin sehr dankbar, dass der Inspekteur das auch so gesehen hat und wir deshalb ihn selbst und so viele Aktive heute hier haben. Der Preis dafür ist natürlich, dass mancher Gast so kurzfristig nicht mehr umplanen konnte. Das erklärt vielleicht auch das Fehlen eines Vertreters der Stadt Koblenz. Das tut mir Leid und ich hoffe, dass uns im kommenden Jahr solche Friktionen erspart bleiben.

Außerdem noch ein Hinweis in eigener Sache: Das Kuratorium hat in diesem Jahr die Schautafeln in unserem Raum der Information – in der Wachstube in dem Durchgang neben dem Ehrenmal – überarbeitet. Die Texte wurden gestrafft und aktualisiert. Vielleicht schauen Sie mal auf dem Weg vom oder zum Empfang dort hinein.

Meine Damen und Herren,

es bleibt mir nun noch die Begrüßung und Vorstellung unseres wichtigsten Gastes, unserer Ehrenrednerin Frau Tanja Menz.

Mit der Einladung an Frau Menz gehen wir einen neuen Weg und ich bin dankbar, dass Sie, Frau Menz, unserer Einladung gefolgt sind.
Seit nun 53 Jahren findet jährlich diese Gedenkfeier am Ehrenmal statt – Ausnahme war 2020 wegen der Pandemie. Die Liste der Ehrenredner liest sich wie ein „Who is who“. Fast alle ehemaligen Verteidigungsminister haben hier gesprochen, viele Ministerpräsidenten der Länder, bedeutende Journalisten, Geistliche, sogar der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl im Jahr 2006. Sie alle eint die Perspektive auf das Gedenken unserer gefallenen Kameraden aus der Position eines Amtes oder Stellung herausgehobener Verantwortung. Heute geht es um ganz persönliche Betroffenheit.
Dazu gehen wir nach Afghanistan, auf den „Observation Point North“, ein sehr rustikales Feldlager in den Bergen oberhalb von Pol-e-Khomri mit Blick auf die Straßen von Kabul nach Kundus und Mazar-e-Sharif. Es ist der 18. Februar 2011. Drei Soldaten des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen, Hauptfeldwebel Georg Missulia, Hauptgefreiter Georg Kurat und Stabsgefreiter Konstantin Menz machen technischen Dienst an ihrem Schützenpanzer Marder, als ein Innentäter, ein afghanischer Polizist, plötzlich das Feuer auf sie eröffnet und sie erschießt.

Ich denke, jeder würde es verstehen, wenn eine Mutter, die ihren Sohn auf diese Weise verloren hat, nichts mehr von der Bundeswehr wissen will. Nicht so Frau Menz.

Seit diesem Tag 2011 engagiert sie sich für das Gedenken auch im Wald der Erinnerung in Potsdam-Geltow, engagiert sich für in Not geratene Soldaten und deren Familien als stellvertretende Vorsitzende der Härtefallstiftung und ist seit vielen Jahren Mitglied im Beirat Innere Führung.

Ihre Haltung, Frau Menz, ist bewundernswert und ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, heute zu uns zu sprechen.

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Erstellt von: system letzte Änderung: Montag, 17. November 2025 [13:52:08] von btheus

Das Originaldokument ist zu finden unter http://www.ehrenmal-heer.de/tiki-index.php?page=Nachrichten47