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Generalleutnant a.D. Hans-Otto Budde, Inspekteur des Heeres 2004 -2010

Koblenz, 17.November 2016

Begrüßung zur Gedenkfeier

am

Ehrenmal Deutsches Heer


Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kameraden!

Es ist immer wieder ein besonderes Gefühl, am Gedenktag auf der Feste Ehrenbreitstein vor Ihnen zu stehen und Sie zur Gedenkfeier begrüßen zu dürfen. Es mischen sich Mahnung mit
Trauer, Nachdenklichkeit mit Stolz, mit Stolz auf die große Gemeinschaft derjenigen, denen es ein Bedürfnis ist, in Mahnung der Toten zu gedenken. Und vielleicht geht es Ihnen ebenso – das Gefühl des
Eingebettetseins in eine Gemeinschaft, die ähnlich denkt und sich dieser Verpflichtung stellt.

Zu dieser Gemeinschaft gehören unsere gewählten Vertreter und
die Repräsentanten bedeutender Einrichtungen:

Herr Minister, an meinem Gesicht ist unschwer abzulesen, welch`große Freude es für mich ist, Sie als Festredner willkommen zu heißen. Viele Jahre durfte ich unter Ihnen dienen, mit Ihnen am
Ehrenmal unserem Altkanzler Kohl zuzuhören und auch danach war es immer wieder eine Freude, Sie in Berlin zu treffen.

Herr Minister, es ist uns eine große Ehre zu bei uns zu haben.

Wir sind in dem Bewusstsein versammelt, dass wir in diesen Tagen überall in Deutschland eine Pflicht erfüllen, „die von allen gesitteten Völkern in Ehren gehalten wird“, wie der damaliger
Minister Georg Leber am 29.10.1972 bei der Einweihungsrede formulierte.
Und dies in dem Bewusstsein, dass ein Ehrenmal wie unseres zugleich „ auch eine Stätte der Mahnung (ist), wie kostbar die Gaben des Friedens sind und dass es unser aller immerwährende
Aufgabe ist, diesen Frieden zu wahren“, wie Georg Leber fortfuhr. Aber das Gedenken erschöpft sich nicht nur auf diesen Tag und diesen Ort.
Ich habe in vielen Kasernen Denkmäler und Ehrenhaine gesehen, Orte der Besinnung, Orte, wo auch schon einmal in der Mittagspause Soldaten der Gefallenen und Verwundeten gedenken – still, unspektakulär und unbeobachtet.
Und wer den „Wald der Erinnerung“ beim Einsatzführungskommando kennt, der versteht auch ohne Worte die Bedeutung des sich Erinnerns , des stillen Gedenkens, des Mahnens.

Viele von uns standen am vergangenen Sonntag auf einem Friedhof oder an einem Denkmal, legten einen Kranz nieder und waren mit anderen Bürgern in Trauer verbunden. Und wenn der Volkstrauertag und die anderen Gelegenheiten Trauer und Mahnung vereinen, dann wird verständlich, dass es in Zeiten der wachsenden Bedrohung des Friedens für viele Menschen auch ein wachsendes Bedürfnis ist, zu gedenken, zu
mahnen.

Bereits vor einigen Jahren, als die Einsätze gefährlicher wurden und Soldaten fielen, konnten wir erfahren, dass der Volkstrauertag näher herangekommen war. Und diese Entwicklung hat sich leider bestätigt. Die Welt ist noch
unsicherer geworden. Was zeigt das überzeugender als die Überlegung der schwedischen Regierung, die Wehrpflicht wieder einzuführen.

Der Volkstrauertag, ja auch unser Ehrenmal muß die Aufgabe erfüllen, zum Gedenken und zur Mahnung anzuregen, unser Ehrenmal muß sich auch für unsere Mitbürger mehr öffnen und verständlich werden. Ich bin daher der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, insbesondere Ihnen , Herr Kraft , für das Angebot dankbar, den Wachraum am Osttor der Potenne als Dokumentationsraum zum Ehrenmal einzurichten. Und ich danke der Stiftung Preußisches Kulturerbe, namentlich die Stiftungsräte Klaar und Feldmeyer, dass sie uns im letzten Jahr mit einer großen Spende in die Lage versetzt haben, das Projekt zu realisieren. Dabei ist uns auch das Zentrum Innere Führung , lieber Herr Zudrop, eine große Hilfe.

So dürfen wir hoffen, Sie im kommenden Jahr nicht nur bitten zu dürfen, am Ehrenmal der Opfer zu gedenken, sondern auch, sich den Dokumentationsraum anzusehen. Im Mittelpunkt aber steht unser Gedenken. Ich darf Sie zum Ehrenmal bitten.

Erstellt von: system letzte Änderung: Dienstag, 21. Maerz 2017 [09:18:41] von akress